Ich wurde kurz vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs geboren (am 4.1.39) und dieser Umstand hat mein ganzes Leben wie auch mein Schreiben entscheidend geprägt: das persönliche Erleben von Bomben und Tiefflieger-Angriffen, brennenden Häusern, verzweifelten, ausweglosen und bösen Menschen, von Angst und Tod usw.. (ironischerweise wiederholt sich das jetzt, gegen Ende meines Lebens, wenn auch nur auf dem Bildschirm!). Auch im privaten, schulischen und beruflichen Leben musste ich viele Niederlagen und Enttäuschungen einstecken, bevor ich zum Preisträger und Hochschullehrer „aufstieg“. Leider blieben die frühen Niederlagen eher und stärker im Gedächtnis als die späteren „Siege“. Und auch beruflich beschäftigte ich mich als Student und als Hochschullehrer mit – soweit es überhaupt so etwas wie „freie Berufswahl“ gab - eher und lieber mit den „Verlierern“ als mit den „Siegern“: mit Armen, Arbeitslosen, Bewährungshilfe-Probanden, Strafgefangenen usw... Immer mit der Frage : Wie ist es gesellschaftlich und individuell zu diesen Fragen entstanden? Das schlägt sich in meinen Veröffentlichungen nieder:
Kurz und gut: Wer Heiteres und Optimistisches sucht, kommt in meinen Veröffentlichungen (auch in meinen Gedichten) kaum auf seine Kosten, der Freund/die Freundin von Witz und Ironie hoffentlich schon. Auch habe ich mich in den letzten Jahrzehnten intensiv und vielseitig mit dem Thema „Alter und Tod“ beschäftigt: nach persönlichen Verlusten, in meinen letzten Hochschul-Jahren soziologisch/psychologisch und in einem jahrelangen „Erzähl“-Projekt mit Seniorinnen und Senioren und schließlich logischerweise im sukzessiven eigenen Älter-Werden. Dies wird in meinen Gedichten, auf hoffentlich zum Nachdenken und Gespräch anregende Weise, deutlich. Auch die letztlich unbeantwortbare, einen aber immer wieder bedrängende Frage, ob man genügend „Liebe“ im weiteren Sinne gegeben und empfangen hat. |
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